Die Geschichte des World Wide Web (WWW) wäre ohne das Internet nicht denkbar. Sie beruht auf den universitären Wurzeln des Netzes. In Publikationen sind die Verweise auf andere Publikationen für Forscher sehr wichtig.
So war es ein logischer Schritt, das Internet dazu zu nutzen. Erstaunlicherweise kommt gerade heute wieder die Diskussion auf, wissenschaftliche Artikel wieder frei im Netz zu veröffentlichen ( Artikel dazu).
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Tim Berner-Lee 2009, Quelle: Wikimedia, Lizenz: CC-BY-SA |
In den achtziger Jahren entwickelte der Informatiker Tim Berner-Lee am Genfer Forschungszentrum für Teilchenphysik (CERN) den Urahn des heutigen Dienstes WWW. Es war ein Pascal-Programm welches er Enquire (sich erkundigen) nannte.
Wie damals üblich war das Programm eine rein textbasierte Anwendungen mit der man ein wissenschaftliches Journal (Adressen, Gesprächsnotizen, Ideen, Erlebnisse, Arbeitsergebnisse und so weiter) verwalten konnte. Die Besonderheit des Programms war seine Hypertextfähigkeit.
Mit Hypertext bezeichnet man die Möglichkeit Dinge in einem Text miteinander zu verknüpfen oder zu verweisen. So kann man die Linearität eines Textes durchbrechen. Ein Buch ist immer Linear. Das ist aber nicht unbedingt das, was der Leser sich wünscht.
Oft braucht er zu einer Information eine andere, die sich aber ganz woanders im Buch findet. Der Autor kann ihm mit einem Verweis auf eine Seite oder ein Kapitel helfen. Suchen muss der der Leser selbst. Im Hypertext kann er den Verweis direkt folgen.
Nach Anregung eines Kollegen entwickelte Tim Berner-Lee diese Idee fürs Internet weiter und fand den Namen World Wide Web (WWW). Es dauerte dann allerdings noch eine Weile bis sich das Konzept immer mehr durchsetzte und das CERN verließ. Erst als einige unabhängige Programmierer Browser (Anzeigeprogramme) für das WWW schrieben, kam die Sache langsam ins Rollen. Die erste Website war übrigens 1990 unter der Adresse info.cern.ch erreichbar.
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Marc Andreessen 2013, Quelle: Wikimedia, Lizenz: CC-BY-SA |
Marc Andreessen war einer dieser Programmierer, der einen Browser für das WWW schrieb: den Mosaic. Anders als die meisten anderen dachte er dabei durchaus kommerziell. Er erweiterte den Browser mit neuen Features – sehr zum Ärger von Berner-Lee – und machte damit das Web populär.
Um wirklich Geld zu verdienen, schied Andreessen bald aus dem Mosaic-Projekt aus und gründete die Firma Netscape. Mitte der Neunziger hatte der Netscape Communicator schon einen Marktanteil von etwa 90%.
Microsoft verschlief zunächst die Entwicklung des Internet; es wollte seine eigene Technologie (MSN) durchsetzen. Erst als dies scheiterte, entwickelte man mit Hochdruck einen eigenen Browser, den man mit seinem Betriebssystemmonopol am Markt durchdrückte. Der Kampf um die Marktanteile mit Netscape wurde mit immer neuen, zum Teil inkompatiblen, Features ausgetragen. Zum Schluss wurde es eine Kunst Webseiten für beide System zu entwickeln.
Da diese Entwicklung sehr schnell sichtbar wurde, wurde mit dem W3-Konsortium (W3C) bald ein Standardisierungskomitee gegründet. Es hat bis heute viele Standards für das Internet und insbesondere das WWW (HTML 4.01 und XHTML 1.1) geschaffen. Leider halten sich die Browser auch in ihren neusten Versionen (Stand Anfang 2014) nicht 100% daran.